Streichelwurst saß allein zu Hause. Sie lebte in einem Keller. All dies entsprach ihr so überhaupt nicht. Mitunter konnte sie nur wimmern. Eine quälend lange Zeit verbrachte sie so in einer Art Verbannung. Verbannung im Sinne von Vergessensein. Ganz zufällig kamen eines Tages Simon und Simon in ihre Nähe. Sie hörten das Wimmern und gingen dem nach. Unter der Türschwelle des Kellers entdeckten sie ein paar Haare. Simon und Simon überkam das dringende Bedürfnis an den Haaren zu ziehen.
„Jawoll, mein Schatz“ rief da die Streichelwurst. Nach einem Moment des Staunens knackten Simon und Simon das monströse Schloß der Kellertür mit ihren weißen Zähnen.
Die Streichelwurst konnte das Geschehen kaum glauben und umarmte recht ausgelassen Simon und Simon.
„Warum warst du denn“ begann Simon „hier eingesperrt?“ beendete Simon. „Niemand mehr wollte Intimität.“, erwiderte da die Streichelwurst.
Simon und Simon, Berlin 2010 |